Pedro Páramo. Die Ebene in Flammen

Juan Rulfo Pedro Páramo. Die Ebene in Flammen "Wenn ich Pedro Páramo geschrieben hätte, würde ich mir um nichts mehr Sorgen machen und nichts mehr in meinem Leben veröffentlichen" – Gabriel García Márquez Die Erzählungen, die in die Sammlung "Die... Ebene in Flammen" aufgenommen wurden, wurden von 1945 bis 1955 geschrieben, und obwohl sie sich mit den Problemen des mexikanischen Hinterlandes befassen, die viele immer noch aktuell sind. Dabei geht es nicht nur um Banditismus oder Machtmissbrauch vor Ort ("Der Hang von Comadres", "Die Ebene in Flammen"), sondern auch um die mexikanischen Phänomene wie "Coyotaje" – die illegale Überführung von Emigranten in die USA, die eines der Themen der Erzählung "Nach Norden" geworden ist. Die Helden der Erzählungen suchen verzweifelt nach einem Ausweg aus dem Teufelskreis von Armut und Gewalt. In einigen Fällen ist vorsätzlicher Mord für eine ganze Reihe von Charakteren zufällig und alltäglich. Rulfo erforscht die menschliche Natur in einem Maßstab, der mit den Werken von Cervantes, Shakespeare oder Dostojewski vergleichbar ist. "Pedro Páramo" – das opus magnum des mexikanischen Schriftstellers. Juan Preciado macht sich auf den Befehl seiner verstorbenen Mutter auf die Suche nach seinem Vater Pedro Páramo im Dorf Comala. Er versteht zunächst nicht, wo er gelandet ist – Comala wird nur von den Geistern ihrer ehemaligen Bewohner bewohnt, obwohl das Reich der "Toten" alle Realitäten des gewöhnlichen irdischen Lebens bewahrt. Die Linie von Juan Preciado verwebt sich mit der Linie von Pedro Páramo, dem Mann, mit dem die Geschichten aller Bewohner von Comala verbunden sind. Er ist längst tot, aber dank der Erinnerungen aus seinem wirklichen Leben, die in den Erzählfaden eingewoben sind, scheint er der einzige Lebendige zu sein. Nur alles, was Páramo berührt, verwandelt sich in Staub... Die neue Übersetzung, die den Normen der modernen russischen Sprache und des Stils entspricht, berücksichtigt auch die umfangreiche Forschungsarbeit, die im letzten halben Jahrhundert im Bereich des Schaffens des Schriftstellers durchgeführt wurde. Der Prozess der Romanerstellung hat Kritiker und Leser jahrzehntelang fasziniert: Konnte ein Schriftsteller, der bis dahin nur eine Handvoll Geschichten bekannt war, ein so kraftvolles modernistisches Werk schaffen? Noch dazu eines, in dem innovative Komposition, universelle Problematik und originelle Poetik eins geworden wären? Der vielschichtige einführende Artikel von Peter Kogan wird den Leser mit der Persönlichkeit des Schriftstellers vertraut machen, die Besonderheiten seines Schaffens enthüllen und einen Einblick in den mexikanischen Kolorit und die Geschichte der Großen Ebene im Süden von Jalisco geben, wo Juan Rulfo geboren wurde und seine Kindheit verbrachte.