Vampire. Ursprung und Auferstehung. Von der Folklore bis Graf Dracula

Die Geschichte der Vampire reicht bis in die ostmitteleuropäischen Dörfer des 18. Jahrhunderts zurück, als Gerüchte über aus dem Grab aufstehende Leichname durch Europa gingen und massenhysterische Reaktionen auslösten. In seinen ersten Geschichten über Vampirismus untersucht Christopher Frayling, wie und... warum Vampire zu einer der beständigsten Figuren in der Geschichte der Massenkultur wurden. Wie die von Joseph Pitton de Tournefort und dem Haus Augustin Calmet beschriebenen Bauernvampire, also folkloristische Vampire, die Schafen und Kühen angegriffen haben, zu aristokratischen Helden-Schurken der Romantiker wurden. Er verfolgt die Genealogie des literarischen Vampirs seit 1816: Die Geschichte der modernen Vampire entstand – in passender mündlicher Form – in einer für die Feiertage gemieteten Villa mit Blick auf den Genfersee in der Nacht vom 17. Juni 1816, als das Wetter außergewöhnlich feucht und die Atmosphäre ungewöhnlich aufgeheizt war. An diesem Tag versammelten sich in der Villa Diodati Lord Byron, John Polidori, Percy Shelley und Mary Shelley, um sich ausgedachte Geschichten über Gespenster zu erzählen, aber schließlich entstand an diesem Abend der literarische Vampir und Frankensteins Monster. Weiterhin erzählt der Autor von künstlerischen Werken, die zwischen „Der Vampir“ von J. Polidori (1819) und wohl dem bekanntesten Vampir aller Zeiten, „Dracula“ von B. Stoker (1897), geschrieben wurden. Der Autor des Buches, Sir Christopher Frayling, ist Kulturhistoriker und Verfasser zahlreicher Publikationen zu verschiedenen Themen, von Sinophobie bis Western. Außerdem war er von 1996 bis 2009 Rektor des Royal College of Art in London, wo er bis heute Ehrenprofessor für Kulturgeschichte bleibt.